Jetzt ist sie da, die Matjes-Saison!

Verkostet hat unser Guide Michael. Lesen und schmunzeln Sie, was er darüber schreibt:

Ja,man kann Matjes das ganze Jahr über im Supermarkt kaufen. Dort gibt’s aber auch das ganze Jahr über Tomaten. Paradeiser sag ich lieber zu regionalen Produkten und weniger zu diesen Dingen aus den Glashäusern von Almeria!

Ok, beim Matjes ist das nicht ganz so schlimm, weil die Fische sowieso tiefgefroren werden um mögliche Keime abzutöten. Drum kann man das ganze Jahr über brauchbare Ware bekommen, aber Saison ist halt jetzt!

Matjes sind Heringe, die kurz vor der Geschlechtsreife gefangen werden, wenn sie so richtig im Saft stehen, und jungfräulich direkt in den Matjeshimmel kommen.

„Vögeln“ Fische eigentlich? Fischeln Wasservögel? Fragen über Fragen … Ich schweife ab vom Thema…

Der Matjeshimmel ist ein Eichenfass, in dem die Fische in einer Salzlake mit fischeigenen Enzymen fermentieren. Das Ergebnis ist ein mild konservierter Hering, viel milder als ein Salzhering, der vor Omega 3 Fettsäuren nur so strotzt. Die Holländer kennen das schon seit dem Mittelalter – die Konservierungsmethode – nicht die Omega 3 Fettsäuren 🙂

Jetzt ist der Fisch also den weiten Weg aus Holland nach Wien gekommen, und wird im Fischvierterl am Naschmarkt in hervorragender Qualität angeboten – praktischerweise schon gehäutet und essfertig als Doppelfilet.

Wenn man den Fisch nicht gleich am Standl verzehrt (dem ersten passiert das meist so), empfehle ich gekochte heurige Erdäpfel dazu. Die haben jetzt nämlich auch Saison.

Heisse Heurige, dazu „nach Hausfrauenart“ einen Dip aus Sauerrahm, roter Zwiebel, Apfel und Dill, und das Matjesfilet.

In Holland wird traditionell Bier dazu getrunken. Leider ist’s ziemlich schwierig in Wien ein gscheites nordisches Bier zu bekommen (außer bei den beerlovers in der Gumpendorfer Straße 35), und ich will den armen Fisch ja nicht mit dem Industriegebräu aus der grünen Flasche beleidigen.
Also lieber Wein: der Blaufränkisch Rosé von der Strehn Pia aus Deutschkreutz passt ganz ausgezeichnet, und den gibt’s beim Sussitz am Karmelitermarkt zum ab Hof Preis.

Wohl bekomm’s!

 

 

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