Muscheln – nicht nur zur Fastenzeit eine Delikatesse
Der Verzicht auf Fleisch in der Fastenzeit bedeutet nicht, dass wir uns gar keinen Genuss gönnen dürfen. Was aus dem Wasser kommt, ist erlaubt.
In diesem Sinne finden sich in klösterlichen Rezeptsammlungen sogar Zubereitungsarten für Biber. Der Biber zählt in Österreich zu den geschützten Arten, und darf nur in Ausnahmefällen bejagt werden.
Wir werden uns daher anderen Wasserbewohnern widmen. Muscheln sind nicht nur in der Fastenzeit ein köstliches Essen, das mit recht wenig Aufwand zubereitet werden kann.
Muscheln enthalten viel Eiweiß und wenig Fett, damit sind sie als Proteinquelle beim Fasten sehr gut geeignet.
Im Fischvierterl am Naschmarkt gibt es das ganze Jahr über Muscheln. Die Regel Muscheln nur in den Monaten mit „R“ zu verspeisen stammt aus einer Zeit als die Kühlkette noch nicht so gut eingehalten werden konnte und der Verzehr im Sommer ein gewisses Risiko darstellte. Heutzutage ist die Kühlung der Muscheln unproblematisch.
Dennoch gilt es bei der Zubereitung folgende Regeln zu beachten:
- Muscheln wie Miesmuscheln, Vongole u.ä. müssen geschlossen sein. Eine geöffnete Muschel ist schon tot, und darf nicht gegessen werden.
- Muscheln, die sich bei der Zubereitung nicht öffnen dürfen nicht mit Gewalt aufgesprengt werden. Auch diese waren schon länger tot, und würden zu einer Muschelvergiftung führen, bei der es dem Patienten so richtig mies geht.
Miesmuscheln
Miesmuscheln sind übrigens nicht mies. Der Name leitet sich vom Moos ab, da die Muscheln dicht aneinander wie Moos auf Felsen, oder im Fall der Zucht, auf Seilen wachsen.
Meeresscheiden
Die Meeresscheide ist eine Art Muschel, die ihren Fuß auch noch rausstreckt wenn sie schon auf Eis liegt. Hier haben wir eine Ausnahme: Meeresscheiden, die leicht geöffnet sind, und ihren Fuß zeigen, können bedenkenlos verspeist werden.
Mehr zum Thema Muscheln sehen Sie im Video:
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Muscheln Buzara
Eine simple, aber köstliche Art der Zubereitung ist „Buzara“, die von den Fischern Dalmatiens kreiert wurde. Olivenöl, Knoblauch, Petersilie, Weißwein und Weißbrotbrösel – mehr braucht es nicht dazu.
Muscheln unter fließendem Wasser putzen (Bärte entfernen). Den Knoblauch im Olivenöl anschwitzen, Muscheln dazugeben und garen bis sie sich öffnen. Ab und zu den Topf rütteln. Mit Weißwein ablöschen, Petersilie und Semmelbrösel einrühren…fertig! Dazu passt am besten ein gutes Weißbrot mit dem der Saft aufgetunkt wird.
Für rote Buzara kommen noch geschälte Paradeiser in die Sauce. Diese Art der Zubereitung eignet sich übrigens auch für Scampi hervorragend.
Wohl bekomm’s und gutes Gelingen!
Quellennachweis: Neno vom Fischvierterl, #genussmichl
Fotocredits: pixabay.com, Gabriele Klima