Die Geschichte

 

Das christliche Osterfest ist eng mit dem jüdischen Pessach verbunden. Jesus war Jude und der Tempel in Jerusalem war in dieser Zeit ein Wallfahrtsort, der von männlichen Juden 3x jährlich besucht werden musste. Das Pessachfest erinnert an den Exodus des Volkes Israel aus Ägypten und ihre Wanderung durch die Wüste Sinai in das gelobte Land..

Im biblischen Zusammenhang beendet dieses Fest die Knechtschaft Israels. Wie so oft in den Schriften war das eine „blutrünstige“ Angelegenheit.

Als sich die Ägypter weigern, die Hebräer ziehen zu lassen, kündet Gott ihnen nach neun erfolglosen Plagen die Tötung der Erstgeborenen von Mensch und Tier an.
Um verschont zu bleiben, solle jede israelitische Familie abends ein männliches, einjähriges fehlerloses Jungtier von Schaf oder Ziege schlachten, mit dessen Blut die Türpfosten bestreichen und es dann braten und gemeinsam vollständig verzehren.
An den so markierten Häusern werde der Todesengel in derselben Nacht vorübergehen (Ex 12,23 EU) (pāsaḥ), während er Gottes Strafaktion an Ägypten vollstrecke. Danach drängt der Pharao die Israeliten zum Verlassen des Landes, worauf sie gemäß Gottes Anweisungen vorbereitet sind.  Quelle: Wikipedia

 

nicht gesäuert, nicht vergoren …

In Erinnerung an die Eile beim Aufbruch, die dem Teig nicht ausreichend Zeit zum Säuern ließ und an die Verordnung in der Tora: „Sieben Tage soll nichts Gegorenes in deinem Haus gefunden werden“, sind als gesäuert oder vergoren geltende Speisen tabu.

 

Das Sedermahl

Das wichtigste Ereignis des Festes ist das Sedermahl, das zweimal an zwei verschiedenen Abenden am Anfang der Festtage stattfinden kann. Essen steht im Zentrum der symbolischen Wiederholung der Episoden des Exodus.

Der Sederteller trägt die sechs rituellen Speisen:

  1. Karpas – ein grünes Gemüse wie Petersilie oder Salatherzen, aber auch Radieschen, Sellerie oder Kartoffel als Symbol des neuen Wachstums, das als Symbol der Tränen der Sklaven in Salzwasser getaucht wird
  2. Maror – bittere Kräuter wie Chicoree, Kresse oder geriebener Kren als Erinnerung an die bittere Zeit der Sklaverei
  3. Chaseret – ein zweites Bitterkraut, kann (muss aber nicht) aus derselben Gemüseart wie Maror sein und wird zusammen mit dem Charosset gegessen.
  4. Betza (Beitzah), ein gekochtes / gebratenes Ei als Verkörperung der Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens und des gebratenen Opfertieres
  5. Seroa – ein Lammhüftknochen, eigentlich eine angebratene Lammkeule mit wenig Fleisch, als Symbol für das Lamm, das von den Sklaven am Abend des Exodus geopfert wurde (gekochte Lammschulter)
  6. Haroset (Charosset) – eine Paste aus Früchten und Nüssen in Erinnerung an den Mörtel, den die Sklaven aus Nilschlamm zum Bau der Pyramiden für die Pharaonen herstellen.

 

Ungesäuertes Brot – Matze oder Mazzes – gehören natürlich dazu. 

Auf unserer Naschmarkt Tour verkosten unsere Gäste beim Mark erlesene Köstlichkeiten. Mark ist gläubiger Jude, und wir haben ihm zur Bedeutung von Pessach ein paar Fragen gestellt, die er uns nach Rücksprache mit seinem Rabbiner beantwortet hat:

 

Was bedeutet Pessach für dich?

 

Pessach ist ein jüdisches Fest und erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten Wir besinnen uns zurück zu unseren Wurzeln, denken daran wo wir herkommen.

 

Welche Traditionen und Bräuche lebst du zu Pessach?

 

Zu Pessach steht bei uns Mazzes, das ungesäuerte Brot, im Mittelpunkt. Das geht auf den Exodus zurück. Die Menschen hatten keine Zeit Brot mit Germ zu backen. Das Proviant war das ungesäuerte Brot der armen Leute.

 

Was gehört kulinarisch zum Pessachfest?

 

Auf den Seder Teller kommen Eier, Lammfleisch am Knochen, Kren und ein Bummerlsalat. Das Essen ist eher einfach gestaltet, und sollte nicht zu üppig sein. Natürlich können noch andere Speisen dazukommen, wie zum Beispiel eine Mazzesknödelsuppe, die gerade in dieser Zeit sehr beliebt ist.

 

Hast du eine Lieblingsspeise zu Pessach?

 

Ich komme aus Usbekistan, und da lieben wir es zum Pessachfest Plov zu essen. Das ist ein Reisgericht mit Lamm oder Rindfleisch und Karotten. Köstlich!

 

Was wird dazu getrunken?

 

Wir trinken zu Pessach 4 Gläser Wein. Der Wein ist das königliche Getränk, und zu Pessach soll sich jeder wie ein König fühlen.

 

Mazzesknödel

 

  • 3 große Eier
  • 1 1/2 EL Pflanzenöl
  • 1/2 EL Salz
  • 100g Matze (Matzo) Mehl
  • 100 ml Mineralwasser mit Kohlensäure oder Hühnerfond

 

Eier mit einer Gabel verschlagen. Alle anderen Zutaten hinzufügen und gut vermischen. Zudecken und mindestens 2 Stunden oder auch länger in den Kühlschrank stellen.

Vor dem Formen der Knödel, unbedingt die Hände mit kaltem Wasser benetzen, sonst klebt die Masse an den Händen fest.

Die Knödel gewinnen beim Kochen an Umfang, daher lieber einen großen Topf verwenden. Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Mazzesknödel ins Wasser geben. Bei nicht ganz geschlossenem Deckel 20 Minuten köcheln lassen, bis die Mazzesknödel weich sind. Nun in die Suppe geben und servieren. Mit Schnittlauch garnieren.

Die Mazzesknödel sind die perfekte Einlage für eine kräftige Hühnersuppe, die ja auch „Jüdisches Penicillin“ genannt wird.

 

Gutes Gelingen und Pessach Sameach!

 

Wohl bekomm’s und gutes Gelingen!

 

Quellennachweis: wikipedia.com, #genussmichl, Marc vom Naschmarkt

Fotocredits: pixabay.com

 

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