Ohne Potica geht es während der Feiertage in Slowenien überhaupt nicht!

Die Potitze (sl. potica) ist die Nummer eins unter dem traditionellen Festtagsgebäck in Slowenien. Sie wird aus gerolltem Hefeteig und verschiedenen Füllungen zubereitet. Die slowenischen Frauen backen sie gern auch außerhalb der Festtage, um ihre Lieben zu verwöhnen. Die Mütter und Großmütter haben oft eine bedeutende Aufgabe, ihren Töchtern und Enkelinnen das anspruchsvolle Zubereitungsverfahren beizubringen. Eine Potitze mit genau der richtigen Menge Füllung und genau der richtigen Menge Teig zuzubereiten, ist nämlich gar nicht so einfach.

In Slowenien kennt man mehr als 80 verschiedene Füllungen, die in den Teig eingerollt werden, daher auch der slowenische Name Potica (das slowenische Wort poviti bedeutet nämlich so viel wie ‚einwickeln‘). Zu den typisch slowenischen Potica-Sorten zählen Walnuss-, Haselnuss-, Estragon-, Mohn- und Topfenpotica.

Dies ist ein Festtagsgebäck, dass direkt in der Backform oder direkt im Ofen gebacken werden kann. Die Potica-Backform, auch Potičnik genannt, wurde in Anlehnung an die deutsche Gugelhupf-Form, eine hohe Kranzform mit kaminartiger Öffnung in der Mitte, entwickelt. Möchten Sie sich auch selber einmal im Potica-Backen versuchen? Probieren Sie das traditionelle Rezept für die am weitesten verbreitete Walnuss-Potica.

Sie wollen wissen, wie man das bekannteste Gebäck – eine echte slowenische Potica zubereitet?

Wunderbar, dann kommt hier das Rezept von Babi Joži. Sie ist knapp 90 Jahre alt und die Oma von Ana. Ana kennen Sie auch noch nicht. Sie ist unser Guide in Slowenien und kennt nicht nur ihr Land wie ihre Westentasche sondern auch die besten Restaurants, außergewöhnlichen Lokale, spannendsten Produzenten und natürlich fast jedes Weingut – mehr von Ana im Video. Das Rezept ging von der Oma an Anas Vater und der wiederum hat es Ana beigebracht. Denn auch das ist wichtig in Slowenien, dass die Traditionen und Rezepte in der Familie weitergegeben werden.

 

POTICA (deutsch: Potitze) nach Babi Joži

Walnuss-Potica mit Rosinen ist ein traditioneller Kuchen für die Weihnachts-, Neujahrs- und Osterferien.

 

Also – man nehme für den TEIG

600 g Mehl
150 g Butter
3 dl Milch
4 Eigelb
50 g Zucker
1 Esslöffel Rum
1 Teelöffel Salz
1 Vanillezucker
2 Esslöffel Oel
2 Esslöffel Creme Fraiche
Hefe
4 – 5 Esslöffel Milch
25 g Hefe
1/2 Teelöffel Zucker

 

Und so geht der TEIG:

Zerbröseln Sie die Hefe in etwas lauwarmer Milch und fügen Sie einen halben Teelöffel Zucker hinzu. Warten Sie, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Dann sieben Sie das Mehl in eine Schüssel, machen Sie ein Loch in die Mitte und gießen Sie die Hefe-Mischung hinein. Mit dem Mehl mischen und 2 Minuten aufgehen lassen.

Zerlassen Sie die Butter in einem Topf und lassen Sie sie dann abkühlen bis sie lauwarm ist.

Fügen Sie zum Mehl jetzt das Eigelb, Zucker, Rum, Creme Fraiche und Salz hinzu, kneten Sie den Teig und geben Sie nach und nach lauwarme Milch hinzu. Fügen Sie nun auch die lauwarme Butter hinzu und kneten Sie die Zutaten, bis Sie einen glatten Teig erhalten. Decken Sie es mit einer Serviette ab und lassen Sie es ca 1 1/2 – 2 Stunden gehen.

Fetten Sie das Potica-Modell mit Butter ein.

 

 

Also – man nehme für die WALNUSS-FÜLLUNG

400 – 500 g frisch gemahlene Walnüsse
150 g Rosinen (muss nicht sein)
2 dl Schlagobers (süße Sahne)
100 g Butter
150 g Zucker
2 Eier
2 Esslöffel Semmelbrösel
Zimt
Zitronenschale
1/2 Teelöffel gemahlener Kaffee
Rum

 

Und so geht die WALNUSS-FÜLLUNG:

Waschen Sie die Rosinen, lassen Sie sie gut abtropfen und legen Sie sie in 2 bis 3 Esslöffel Rum.
Die weiche Butter schaumig rühren, dann Zucker und Eigelb nach einander hinzufügen. Zum Schluss die Sahne dazu geben und die Semmelbrösel, Zimt, Zitronenschale und den Kaffee hinzufügen.

Schlagen Sie das Eiweiß zu einem festen Schnee und fügen Sie vorsichtig die Hälfte der gemahlenen Walnüsse hinzu. Mischen Sie die Walnuss-Schnee-Mischung vorsichtig mit der vorbereiteten Buttermischung.

 

 

Und so geht die POTICA:

   

Rollen Sie den fertigen Teig auf einer bemehlten Tischdecke aus, geben Sie ein bisschen Mehl auf den Teig und rollen Sie ihn aus. Verteilen Sie jetzt die vorbereitete Füllung auf dem ausgerollten Teig. Achten Sie dabei besonders darauf, dass die Füllung gut am Rand verteilt ist, wo wir anfangen zu rollen. Zum Schluss mit den restlichen gemahlenen Walnüssen und Rosinen bestreuen. Den Teig rollen und fest füllen und die Rolle in ein gebuttertes Modell legen. Mit einer dünnen Nadel einstechen, mit einer Serviette abdecken und nochmal für ca. 1-2 Stunden ruhen und gehen lassen.

 

 

Heizen Sie den Ofen auf 200 Grad vor. Das Ei verquirlen und die aufgegangene Potica damit bestreichen, die in den vorgeheizten Ofen gestellt wird. Wenn der Teig an der Oberseite leicht gebräunt ist, senken Sie die Temperatur auf 175 Grad und backen Sie die Potica ca. 60 Minuten.

Bestreichen Sie während der Backzeit die Potica immer wieder mal mit ein bisschen zerlassener Butter, damit wird die Oberfläche saftig und knusprig.

Nehmen Sie die gebackene Potica aus dem Ofen. Lassen Sie sie noch 5 Minuten im Modell ruhen und drehen Sie es dann auf / mit einem Brett um. Mit Butter bestreichen, mit Backpapier und einer Tischdecke abdecken und langsam abkühlen lassen.

Die abgekühlte Potica mit Puderzucker bestreuen und in Scheiben schneiden.

Klingt köstlich? Ist es auch!

 

Gutes Gelingen und wohl bekomm’s!

 

 

Fotocredit: Ana Povse

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